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Klimastreikende, wo seid ihr geblieben?

Jugendliche, die mit bunten Schildern auf dem Bubenbrunnenplatz sitzen, sah man wochenlang nicht mehr. Klimastreik Davos setzt sich trotzdem für den Klimaschutz ein.

Was machen Klimastreikende während des Versammlungsverbots?

Die Gefahr, dass in einer schwierigen Zeit wie dieser, der Klimanotstand vergessen wird, ist hoch. Um das zu verhindern, sind wir von Klimastreik Davos weiterhin aktiv; Die Kundgebungen verlagern sich jetzt vom Bubenbrunnenplatz ins Internet. Die Klimakrise macht keine Pause und auf das machen wir aufmerksam. Mit verschiedenen Onlineprojekten informieren wir die Bevölkerung auf Instagram und Facebook mit Tipps für Nachhaltigkeit im Alltag, Fakten über den Klimawandel oder über aktuelle Aktionen. Dazu gehört nicht nur die Aktion um den 15. Mai, an welchem in ganz Graubünden an Spazierwegen und öffentlichen Plätzen bemalte Steine, Schilder und Banner mit Botschaften für eine nachhaltige Zukunft platziert haben, sondern auch ein Projekt zum Thema “Ploggen”. Dieses Wort, welches aus dem schwedischen „plocka“ (aufheben; pflücken) und Jogging, gebildet wird, bezeichnet eine Sportart. Man joggt mit Handschuhen und einem Abfallbehälter ausgestattet los, und sammelt auf dem Weg Müll ein, den man mit einer Kniebeuge aufhebt. Dieser Trend ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern hält auch Fit und macht Spass.

Der Zusammenhang von Corona und dem Klima

Wir befinden uns in mehreren Krisen gleichzeitig. Die Klimakrise ist auch lebensbedrohlich. Die Klimakrise riskiert auch den Zusammenbruch der Wirtschaft. Und wir haben manchmal auch das Gefühl, dass man die Klimakrise nicht bewältigen kann. Doch es gibt einen grossen Unterschied: Die Massnahmen gegen die Verbreitung des Virus waren drastisch und scheinen erfolgreich zu sein. Es wird entschlossen gehandelt und viel Geld in die Hand genommen, um schreckliche Folgen zu verhindern. Das funktioniert, weil Corona als Krise ernst genommen wird. Umweltprobleme dagegen werden zwar gerne als Krisen benannt, jedoch nicht als solche behandelt, obwohl Wissenschaftler bestätigen, dass gehandelt werden sollte. Genau, wie in Zeiten von Corona gehandelt wird, sollen unsere Politiker*innen in allen Krisen entschieden handeln.

Den Klimaschutz bei Hilfsmassnahmen integrieren

Haben wir jetzt gerade nicht andere Probleme? Es ist falsch, jetzt zum „normalen“ Alltag zurückzukehren, denn „normal“ war das Problem. Wir können nicht einfach später irgendwann klimafreundlicher denken. Wir müssen jetzt handeln, um zu verhindern, von einer Krise in die nächste zu geraten. Die Wiederaufbauprogamme sind eine Möglichkeit beide Krisen zu bekämpfen, Synergien zu nutzen, Wirtschaftshilfe zu leisten, Arbeitsplätze zu erhalten und gleichzeitig die Umwelt zu schützen, indem die Klimaziele verfolgt und erreicht werden. Letzteres ist vor allem für unseren Wintertourismus sehr wichtig. Wenn wir die Klimaziele nicht erreichen, wird sich die Klimaerwärmung verschlimmern und Davos hätte als Wintersportort keine Zukunft mehr. Aber auch im Sommertourismus ist unsere intakte Natur für den nachhaltigen Tourismus unsere Stärke. Klimaschutz und Wirtschaft sollen sich nicht konkurrenzieren, sondern müssen zusammen für eine nachhaltige Zukunft sorgen. 

Selina Kuoni im Namen von Klimastreik Davos

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